Die erste Strecke, die zurückzulegen war, hieß Moskau – Omsk. Unser Zug war ein ausgesprochen moderner und komfortabler „firmenyj poesd”, der sogar über eine Klimaanlage verfügte.
Am Anfang sind wir, wann immer der Zug einen Halt hatte, rausgegangen um uns die Füße zu vertreten. Es war schon Nacht, als wir in Ekaterinburg ankamen. Die (staatliche) Zuggesellschaft ist noch ein wenig konservativ und hat die Städte nicht zurück benannt. So heißt Ekaterinburg am Bahnhof noch Swerdlowsk, oder Nizhnij Nowgorod z. B. noch Gorkij.
Hier der Fahrplan unseres Zuges, der direkt von Moskau nach Wladiwostok fuhr.
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Diesen Busfahrplan habe ich dann gesehen, als wir – nach 2 Tagen und 2 Nächten im Zug – endlich in Omsk angekommen sind. Man kann von dort mit dem Bus nach Berlin, Hannover, Bielefeld, Dortmund, Essen, Düsseldorf, Köln, Koblenz, Frankfurt, Dresden, Leipzig, Nürnberg, München, Ulm, Stuttgart und andere Städte fahren.
Von Omsk ging es dann sofort weiter nach Zelinnoe, ein kleines Dorf ca. 200 km südlich von Omsk. Die Fahrt dorthin dauert 5 Std., weil die Straßen nicht befestigt sind. Überhaupt erinnert hier noch viel an die alten Sowjetzeiten.
Als wir endlich ankamen, war es schon sehr spät.
Der Opa von Ira hat noch einen richtigen Bauernhof mit allerlei Tieren. Hühner sind natürlich in der Mehrzahl, so daß man jeden Tag 5–10 frischgelegte Eier abholen kann. Entsprechend oft wird dann auch gebacken, da man sonst mit dem Essen nicht nachkommen würde.
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Schwein beim Mittagsschlaf.
Hier ein typisches sowjetisches Grab auf einem russischen Friedhof. Da alles, was mit Religion zu tun hatte, in der Sowjetunion nicht besonders gern gesehen wurde, aber ein Grab ganz ohne Symbolik auch irgendwie langweilig wirkt, hat man das Kreuz kurzerhand durch den Sowjetstern ersetzt.
Nach 3 Tagen auf dem Land ging es dann wieder weiter mit dem Zug nach Barnaul. Von dort wurden wir abgeholt und zu dem Dorf von Iras Onkel, ca. 200 km südlich von Barnaul, gebracht. Als Begrüßung gab es Schaschlik.
Am nächsten Tag ging es dann Richtung Altaigebirge. Bis zum Gebirge direkt haben wir es aber nicht geschafft, es wäre eine 6-Stunden-Fahrt gewesen, auf die wir bei 37 Grad im Schatten dann doch keine Lust hatten.
Aufgrund der Hitze hat nach ca. 1 Std. Fahrt der Motor schlapp gemacht. Das Kühlwasser war am kochen. Also haben wir eine halbe Stunde pausiert und währenddessen Erdbeeren (ganz kleine, die in der Steppe wachsen) gepflückt.
Nach weiteren 20 Minuten das nächste Unglück: der Reifen ist geplatzt (bei den Straßen auch kein Wunder). Zum Glück hatten wir einen Ersatzreifen!
Als wir dann doch noch endlich angekommen waren, haben wir geangelt und immerhin vier Fischchen gefangen, die wir auch gleich in der Suppentopf geworfen haben. Zu trinken gab es Wodka und Bier (bei 37 Grad Mittagshitze! ich wäre fast gestorben!).
Das Abschiedsphoto. Der Vetter von Ira war ein Jahr in Tschetschenien bei den Fallschirmspringern.